Kurz und bündig: Datenmanagement in der biomedizinischen Forschung

Kurz & bündig: Datenmanagement in der biomedizinischen Forschung

Der umfassende digitale Wandel hat Forschungsdaten ins Rampenlicht gerückt. Diese Daten haben einen weitreichenden Erkenntnisgewinn und sind für die Entwicklung neuer Technologien von entscheidender Bedeutung. Der Umbruch in das digitale Zeitalter stellt dabei Mitarbeitende, politische Entscheidungsträger:innen, Sponsoren sowie Bildungseinrichtungen vor nie dagewesene Aufgaben. Im Mittelpunkt dieser Herausforderungen steht die Notwendigkeit der Vermittlung umfassender und relevanter Kompetenzen im Bezug zum Forschungsdatenmanagement.

Was bedeutet FAIR für das Management von Forschungsdaten?

FAIR steht für Findable, Accessible, Interoperable and Reusable. Die Verwaltung von Forschungsdaten gemäß den FAIR-Prinzipien ermöglicht es Forschenden und Datennutzenden, Forschungsdaten auffindbar, zugänglich und wiederverwendbar zu machen, während sie rechtliche und ethische Anforderungen erfüllen. Die FAIR-Prinzipien sind mittlerweile Bestandteil der guten wissenschaftlichen Praxis vieler wissenschaftlicher Institutionen und Berufsverbände.

Weitere Informationen zu den FAIR-Prinzipien finden Sie hier.

Warum soll ich meine Forschungsdaten FAIR machen?

Durch FAIRe Forschungsdaten haben andere Forschende die Möglichkeit, sie wiederzuverwenden. Einerseits reduziert diese Wiederverwendung die Menge redundanter Forschung und ermöglicht Analysen mit einer großen Anzahl von Fällen (z. B. Meta-Analysen). Entsprechend der guten wissenschaftlichen Praxis und den Creative Commons-Lizenzen sind Wiederverwender (z. B. Autoren) verpflichtet, Ihre Daten zu zitieren, wenn Sie sie verfügbar machen. FAIR-Daten können dazu beitragen, Ihre Forschung sichtbarer zu machen.

Wie kann ich meine Forschungsdaten FAIR machen?

Forschungsdaten haben einen kontinuierlichen Lebenszyklus. Von der Projektplanung bis zum Projektabschluss können Sie in jeder Phase dazu beitragen, Ihre Daten auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar zu machen, also FAIR. NFDI4Health kann Sie in diesem Prozess mit Schulungen und Dienstleistungen unterstützen. Die einzelnen Schritte werden im Datenlebenszyklus veranschaulicht:

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PLANUNG: Was sollte ich bei der Planung eines Forschungsprojekts beachten?

Die FAIR-Datenverwaltung beginnt bereits, bevor die entsprechenden Projekte beginnen. Neue Forschungsideen werden schnell gefunden. Neben der Planung von Forschungszielen erwarten einige Förderinstitutionen auch eine FAIRe Projektplanung, einschließlich des Umgangs mit Daten. Die NFDI4Health Trainings und Services können Ihnen gezielte Unterstützung bieten. Sie können auch unseren Datenmanagementplan verwenden, der speziell in Zusammenarbeit mit Forschenden aus klinischen und epidemiologischen Studien entwickelt wurde.

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ERHEBUNG: Was sollte ich bei der Datenerhebung beachten?

Im digitalen Zeitalter wird in jedem Forschungsprojekt eine große Menge an Forschungsdaten gesammelt. Die Interoperabilität der Daten spielt daher bereits in der Datenerhebungsphase eine wichtige Rolle. Stellen Sie sicher, dass in Ihrem Fachbereich etablierte Standards und Ontologien verwendet werden. Verwenden Sie maschinenlesbare Datenformate. Dies ist entscheidend, wenn Daten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt oder unterschiedliche Software und Werkzeuge verwendet werden. Die Erstellung von Metadaten, also Daten, die die Studie und die darin gesammelten Daten beschreiben, ist ebenfalls unerlässlich für die FAIRifizierung Ihrer eigenen Forschungsarbeit. Jede Studie sollte ein sogenanntes Datenwörterbuch beinhalten.

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ANALYSE & INTERPRETATION: Was ist die Rolle des Datenmanagements bei der Datenanalyse?

In der biomedizinischen Forschung sind seit vielen Jahren Standardverfahren (z. B. die Verwendung von Klassifikationssystemen und Indizes, statistische Methoden) zur Datenanalyse etabliert. Neben der Beschreibung der Methoden in wissenschaftlichen Artikeln ist es jedoch wünschenswert, die während der Analyse erstellten Variablen zu dokumentieren. Das mit der Studie oder dem Forschungsprojekt verbundene Datenwörterbuch sollte daher auf dem neuesten Stand gehalten werden. Eine Vorlage für ein Datenwörterbuch für klinische und epidemiologische Studien finden Sie in der NFDI4Health Publikationsleitline.

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PUBLIKATION & WEITERGABE: Wie mache ich meine Forschungsdaten auffindbar?

Neben der Veröffentlichung der Ergebnisse eines Forschungsprojekts sollten Forschende auch in Betracht ziehen, ihre Forschungsdaten und zugehörige Metadaten zu veröffentlichen. Die Bereitstellung von umfangreichen Metadaten in einem Repositorium ermöglicht es anderen Forschern oder Interessierten, diese Datensätze zu finden. Aus diesem Grund haben wir eine Plattform zur Auffindung und Veröffentlichung von Gesundheitsforschungsdaten in NFDI4Health entwickelt, dem German Central Health Study Hub. Einerseits ermöglicht dieses Repositorum die Veröffentlichung von projekt- oder studienspezifischen Metadaten, Dokumente und Forschungsdaten. Andererseits können Daten von Forschenden gefunden und wiederverwendet werden.

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SPEICHERUNG & KONSERVIERUNG: Wie mache ich meine Forschungsdaten langfristig zugänglich?

Forschungsdaten sollten in Formaten und auf Plattformen gespeichert werden, die es autorisierten Benutzern ermöglichen, auch lange Zeit nach ihrer Erstellung darauf zuzugreifen. Geeignete Authentifizierungs- und Autorisierungsprotokolle gewährleisten, dass Daten sowohl sicher als auch zugänglich bleiben. Dies bedeutet, dass Forschungsdaten nicht verloren gehen, wenn Studien abgeschlossen sind. Über ihren ursprünglichen Zweck hinaus sollten Daten strukturiert und dokumentiert sein, damit sie von anderen für weitere Forschungszwecke genutzt werden können. Klare Lizenzierungen und Datenwörterbücher spielen dabei eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund haben wir eine Plattform zur Auffindung und Veröffentlichung von Gesundheitsforschungsdaten in NFDI4Health entwickelt, dem German Central Health Study Hub. Einerseits ermöglicht dieses Repositorium die Veröffentlichung ihrer projekt- oder studienspezifischen Metadaten, Dokumente und Forschungsdaten. Andererseits können Daten von Forschenden gefunden und wiederverwendet werden.

Repositorien: vertrauenswürdige Speicherlösungen

Biomedizinische Forschungsdatenrepositorien wie der NFDI4Health German Central Health Study Hub bieten eine strukturierte Speicherlösungen und integrierte Tools für die Datensuche, Validierung und Analyse.

Datenschutz: mehr als nur Sicherheit

Der Datenschutz im biomedizinischen Forschungsbereich geht über die reine Verhinderung des unbefugten Zugriffs hinaus. Dieser umfasst auch die Sicherstellung der Anonymität von personenbezogenen Patientendaten und der Einhaltung von ethischen Standards. Zudem sollen regulatorische Leitlinien wie die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) oder der HIPAA (Health Insurance Portability and Accountability Act) beachtet werden.

Zugang zu Daten: ethische und rechtliche Aspekte

  1. Das Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG): Zentraler Ansprechpartner für Forschende, die ein Forschungsprojekt mit Routinedaten aus der deutschen Universitätsmedizin und anderen verbundenen Standorten durchführen möchten.

  2. Nutzungs- und Zugangsausschüsse: Diese Ausschüsse bewerten die Absicht hinter den Datenzugriffsanfragen. Ihr Ziel ist es, Open Science mit ethischen Forschungspraktiken in Einklang zu bringen.

  3. Indem Forschende diese Aspekte des Biomedizinischen Forschungsdatenmanagements verstehen und umsetzen, gewährleisten sie nicht nur die Einhaltung globaler Standards, sondern bereiten auch den Weg für innovative, ethische und wirkungsvolle Forschung.

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