Die Digitalisierung der Medizin birgt das Potenzial, das Gesundheitswesen zu revolutionieren. Durch den Einsatz moderner Technologien können Patientendaten schneller und genauer erfasst, verarbeitet und geteilt werden. Strukturierte Datenmodelle spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie medizinische Informationen in klar definierte Kategorien organisieren. Diese Modelle sind standardisierte Formate, in denen Daten wie Diagnosen, Behandlungsmethoden, Laborergebnisse und das Design von Gesundheitsstudien erfasst und ausgetauscht werden. Sie ermöglichen eine konsistente Speicherung und den Austausch von Daten, sodass verschiedene Systeme die Daten verstehen und nutzen können. Derzeit existieren weltweit zahlreiche verschiedene Modelle. Doch wie lässt sich ihre Kompatibilität sicherstellen? Wie können medizinische Daten korrekt abgebildet werden, ohne den Datenschutz oder die Privatsphäre der Patienten zu gefährden? Wie findet man das passende Modell für jede Situation? Und gibt es Möglichkeiten, die Formatierung und Beschreibung von Gesundheitsdaten zu vereinheitlichen und zu vereinfachen?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der open Friday Lecture „Daten und Metadaten: Ein Schritt nach vorn“ mit Christian Lovis:
“Digitisation in medicine has focused on structuring data using strongly typed and organized attribute-value entities. This approach has led to an explosion of data models of all sizes, from single clinical observations to very large models, aiming to cover more or less the whole of medicine. At the end of October 2024, Martin Dugas' MDM website listed 25,338 distinct data models. The aim of this presentation is to open a debate on the desirability of finding a way to overcome the dynamics based on the hyperstructuring of medical data and its organization.”
Datum: Freitag, 29. November 2024 | 10–11 Uhr
Ort: Zoom
Die Registrierung ist kostenlos und open4all: https://eveeno.com/128771858
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Christian Lovis ist Vorsitzender des Bereichs Medizinische Informationswissenschaften der Universitätskliniken Genf und Direktor des Forschungszweigs „Genomics and digital health“ an der Graduiertenschule für Lebenswissenschaften der Universität Genf. Seit 2020 ist Christian Lovis ein geschätztes Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von NFDI4Health.