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Ein aktuelles DFG-Diskussionspapier beleuchtet die Herausforderungen und Chancen im Aufbau digitaler Informationsinfrastrukturen für die Forschungspraxis und fordert eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten. NFDI4Health begrüßt das Papier und schließt sich der DFG hinsichtlich der identifizierten Handlungsfelder zur Förderung von Anschlussfähigkeit, Kooperation und Nachhaltigkeit an.

DFG-Diskussionspapier gibt wichtigen Impuls für digitale Souveränität der Wissenschaft

NFDI4Health begrüßt ausdrücklich das kürzlich veröffentlichte DFG-Diskussionspapier „Digitale Forschungspraxis und kooperative Informationsinfrastrukturen“. Es behandelt Hürden und Potenziale beim Aufbau digitaler Informationsstrukturen für die Wissenschaft und betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit aller Akteure. Das DFG-Diskussionspapier adressiert die folgenden Thesen zur Weiterentwicklung von Informationsinfrastrukturen und benennt konkrete Herausforderungen und Handlungsfelder:

Thesen zur Zukunft von Informationsinfrastrukturen
Digitale Informationsinfrastrukturen sind für die Wissenschaft unverzichtbar. Ihr erfolgreicher Aufbau und Betrieb erfordert eine enge Zusammenarbeit und geteilte Verantwortung aller Beteiligten sowie ein langfristiges Finanzierungskonzept. Eine effiziente Organisation ist nur möglich, wenn wissenschaftlich relevante Dienste identifiziert und die Anschlussfähigkeit der beteiligten Organisationen gewährleistet wird. Die Dynamik der Forschung verlangt zudem neue Rollen und Verantwortlichkeiten, um die sich wandelnde Beziehung zwischen Forschung und Infrastruktur angemessen zu unterstützen.

Konkrete Herausforderungen im Aufbau von Informationsinfrastrukturen
Das DFG-Diskussionspapier identifiziert Herausforderungen insbesondere bei der disziplinübergreifenden Datenverwendung und der Schaffung passender Datenräume. Zentrale Probleme sind die technische Vernetzung von Daten und Systemen, die Bereitstellung von maschinenlesbaren Daten für KI-Anwendungen, die hohen IT-Sicherheitsanforderungen, mangelhafte Koordination zwischen den Akteuren sowie unzureichende rechtliche Rahmenbedingungen und fehlende finanzielle Ressourcen.

Klare Handlungsfelder und Maßnahmen
Die DFG definiert drei zentrale Handlungsfelder und zieht daraus konkrete Schlussfolgerungen für ihr Förderhandeln. Dabei wird die Verbesserung der Anschlussfähigkeit betont, zum Beispiel durch klare Vorgaben für die Ausrichtung an nationalen und internationalen Standards. Die Förderung funktionaler Kooperationen steht ebenfalls im Mittelpunkt, dafür sollen klare Verantwortungsstrukturen geschaffen und Anreize für Zusammenarbeit gesetzt werden. Zudem liegt der Fokus auf der Unterstützung der Nachnutzbarkeit, unter anderem durch übergeordnete Organisationsstrukturen sowie nachhaltige Finanzierungs- und Betriebskonzepte.

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NFDI4Health ist Teil der von Bund und Ländern geförderten Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Das Konsortium, bestehend aus 17 Partnereinrichtungen und einer Vielzahl (inter-)nationaler Unterstützer, entwickelt Standards und Infrastrukturen für einen sicheren und effizienten Austausch von Gesundheitsdaten. Im Einklang mit den drei identifizierten Handlungsfeldern setzt sich NFDI4Health seit 2020 für die technische und strukturelle Anschlussfähigkeit, den Ausbau von Kooperationen und Netzwerken sowie die nachhaltige Nutzung von Gesundheitsdaten ein. NFDI4Health steht der DFG sowie allen anderen Akteuren gerne für einen Dialog zur Verfügung.